zur
startseite
zum
archiv
Cujo
Joe
Camber ist Besitzer einer kleinen Autowerkstatt abseits der Stadt und des Highways.
Hier lebt er mit seiner Frau Charity, Sohn Brett – und natürlich Cujo,
einem gutmütigen Bernhardiner, der trotz seiner Größe keiner
Fliege etwas zuleide tun könnte. Das ändert sich jedoch schlagartig,
als er eines Tages beim Jagen eines Hasen seine Nase zu tief in ein dunkles
Erdloch steckt und von einer tollwütigen Fledermaus gebissen wird. Schnell
erkrankt der Bernhardiner und verwandelt sich von Tag zu Tag mehr in eine unberechenbare
Bestie. Während Frau und Sohn für einige Tage verreisen, wird Joe
Camber indes von Cujo angefallen und getötet…
Tags
darauf treffen Donna Trenton und ihr Sohn Tad mit ihrem Fahrzeug bei Camber´s
Werkstatt ein, weil der Motor des Wagens einige Probleme bereitet. Prompt werden
sie von dem Bernhardiner angegriffen und müssen sich im Inneren des Autos
verschanzen. Natürlich gibt der Motor gerade jetzt endgültig den Geist
auf… Die beiden sind gefangen und müssen hilflos mit ansehen, wie Cujo
einem Briefträger und dem Sheriff der Gemeinde an die Gurgel springt. Nach
drei Tagen fällt Tad vom Durst und der erbarmungslosen Hitze im Fahrzeuginneren
geschwächt in tiefe Bewusstlosigkeit – Donna bleibt keine andere Wahl:
mit dem Mut der Verzweiflung stellt sie sich der vierbeinigen Gefahr, um ihren
Sohn zu retten…
"Cujo
hat einige der furchterregendsten Momente, die je auf Film gebannt wurden."
– soweit die persönliche Einschätzung Stephen King´s zur vierten
Leinwandadaption seiner Romane nach Carrie,
Brennen
muss Salem
und The
Shining.
Erstaunlich detailgetreu hält sich der Film an die Romanvorlage, was im
Fall der King-Verfilmungen eigentlich eine Seltenheit ist. Lediglich das Ende
der Geschichte wurde hollywoodgerecht aufbereitet: im Roman stirbt der junge
Tad an Erschöpfung, im Film kommt er knapp mit dem Leben davon. Dieser
Unterschied zum Buch war übrigens auch im ersten Drehbuchentwurf von King
persönlich zu finden, der letztlich aber nicht verwendet wurde. Die Wahl
des Regisseurs fiel ursprünglich auf Peter Medak (The
Changeling),
der später durch Lewis Teague ersetzt wurde. Teague hatte zuvor bereits
mit Alligator einen Tierhorrorfilm gedreht und war dadurch mit den zusätzlichen
Problemen, die eine solche Produktion unweigerlich mit sich bringt, bestens
vertraut. In der ersten Hälfte des Filmes schildert er das kriselnde Eheleben
der Trentons und der Cambers und führt die beiden Handlungsbögen dann
auf dem Gelände der Werkstatt – in Cujo´s "Jagdrevier"
– zusammen… und schnell schlägt die Stimmung in puren Terror um. Obwohl
sich ein Großteil des Filmes im Fahrzeug der Trentons oder in der näheren
Umgebung abspielt, kommt dank der gelungenen Kameraarbeit von Jan De Bont (Speed)
keine Langeweile auf. Die Kamera umkreist das Fahrzeug, schwebt darüber
hinweg und lässt den Zuschauer am Geschehen manchmal sogar aus der Sicht
des Hundes (!) teilhaben.
Die
vierbeinige Titelfigur wurde insgesamt von sechs verschiedenen Bernhardinern
dargestellt, die vom filmerfahrenen Tierdresseur Karl Lewis Miller (White Dog,
Projekt 9000) für die Dreharbeiten ausgebildet wurden. Für komplizierte
Szenen – beispielsweise als der Hund mit seinem Schädel eine Autotür
einzurammen versucht – verwendete man natürlich mechanische Doubles oder
menschliche Darsteller im Hundekostüm. Beim Angriff des Bernhardiners auf
den Sheriff kam kurioserweise sogar ein verkleideter Labrador zum Einsatz, weil
sich diese Hunde besser bei längeren Kamerafahrten koordinieren lassen!
Von diesen Einstellungen sind im Film jedoch nicht mehr viele zu sehen… Die
Effektdesigner haben besonders beim Makeup des Hundes ganze Arbeit geleistet,
denn der zunehmend verwahrloste und bedrohliche Zustand des Tieres wird erschreckend
gut dargestellt. Dabei handelte es sich bei dem "blutigen" Fell lediglich
um Mais-Sirup und rote Lebensmittelfarbe, die den Vierbeinern so gut schmeckte,
dass sie das Makeup bereits nach wenigen Minuten aufgeleckt hatten…
Christian
Lorenz
Diese
Kritik ist zuerst erschienen bei:
Cujo
USA,
1983
91
Minuten, Farbe
Regie:
Lewis Teague
Drehbuch:
Don Carlos Dunaway, Lauren Currier
Kamera:
Jan De Bont
Musik:
Charles Bernstein
Schnitt:
Neil Travis
Effekte:
Peter Knowlton (Makeup-Effekte),
Karl
Lewis Miller (Tierdressur)
Produktion:
Daniel H. Blatt, Robert Singer
Ausf.
Prod.:
George Goodman, Neil Machlis
Co-Prod.:
Neil Machlis, Mario Iscovitch
Darsteller:
Dee
Wallace Stone – Donna Trenton
Daniel
Hugh-Kelly – Vic Trenton
Danny
Pintauro – Tad Trenton
Christopher
Stone – Steve Kemp
Ed
Lauter – Joe Camber
Billy
Jacoby – Brett Camber
Kaiulani
Lee – Charity Camber
Sandy
Ward – Bannerman
Jerry
Hardin – Masen
Merritt
Olsen – Professor
Arthur
Rosenberg – Breakstone
Terry
Donovan-Smith – Harry
Robert
Elross – Meara
Robert
Behling – Fournier
Claire
Nono – Reporter
Daniel
H. Blatt – Dr. Merkatz
zur
startseite
zum
archiv