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Cabaret

Zu Beginn der dreißiger Jahre zieht der englische Student Brian Roberts in eine billige Berliner Pension, in der sich neben etlichen anderen Dauergästen auch die unkonventionelle amerikanische Varieté-Sängerin Sally Bowles eingemietet hat. Während die begabte Sally jeden Abend im verruchten Kit-Kat-Klub gemeinsam mit dem Zeremonienmeister furiose Gesangs- und Tanznummern absolviert und dabei von einer großen Hollywoodkarriere träumt, verdient Brian seine Brötchen als Englischlehrer mit Schülern wie dem verarmten Möchtegern-Gigolo Fritz Wendel oder der höheren Tochter Natalia Landauer aus reichem jüdischen Hause. Während Sally immer verzweifelter versucht, den sexuell unerklärlich zurückhaltenden Brian zu verführen, verlieben sich Fritz und Natalia ohne große Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, da nicht nur der gesellschaftliche Unterschied, sondern kurz vor der Machtübernahme der Nazis auch Natalias jüdische Herkunft für beide auf unterschiedliche Weise zum Problem wird. Als Sally schließlich eine Affäre mit dem reichen Baron Maximilian von Heune beginnt, ahnt sie nicht im Geringsten, dass ihr reicher Liebhaber keineswegs nur an ihrem Luxuskörper interessiert, sondern auch für Brians Reize empfänglich ist. Es beginnt eine stürmische Dreiecksbeziehung, an deren plötzlichem Ende Sally vor einer folgenschweren Entscheidung steht …

 

Liza Minnellis Durchbruch mit "Cabaret" war zugleich auch der Höhepunkt ihrer Filmkarriere, die sich später zwar noch mit Filmen wie "Lucky Lady" (1976) oder "New York, New York" (1981) fortsetzte, einen vergleichbaren Welterfolg auf der Leinwand jedoch nicht mehr zu bieten hatte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf etliche Broadwayproduktionen, Musicalaufnahmen und Fernsehshows (u.a. erhielt sie einen Emmy für "Liza with a Z"). Diverse größere Operationen sowie Alkohol- und Drogen-Entziehungskuren waren die Schattenseiten eines Erfolges. Liza Minnellis Oscar für "Cabaret" machte sie zur einzigen Frau im amerikanischen Show-Geschäft, die als Tochter zweier Oscargewinner – Judy Garland und Vincente Minnelli – selbst auch eine der begehrten Trophäen nach Hause tragen konnte.

 

Drei Golden Globes und acht Oscars (neben Minnelli für Joel Grey, Bob Fosse, den Komponisten Ralph Burns, Kameramann Geoffrey Unsworth, Schnitt, Ton und die künstlerische Gestaltung des deutschen Szenenbildner-Teams Rolf Zehetbauer, Hans Jürgen Kiebach, und Herbert Strabel) waren 1973 die stolze Bilanz für "Cabaret", der auch den Karrieren der nicht Oscar-prämierten Beteiligten Michael York ("Mord im Orient-Express", 1974, "Die drei Musketiere", 1974 und ihre Fortsetzungen 1975 und 1988), Helmut Griem ("Die Moral der Ruth Halbfass", 1972, "Ludwig", 1972) und Marisa Berenson ("Barry Lyndon", 1975 "Weißer Jäger, schwarzes Herz", 1990) beträchtlichen Auftrieb gab.

 

Guido Walter

 

Dieser Text ist zuerst erschienen auf:  Guidos Homepage

 

 

Cabaret

Cabaret

USA 1972

120 Min.

 

Regie: Bob Fosse

Drehbuch: Jay Presson Allen

Musik: John Kander

Kamera: Geoffrey Unsworth

 

Rolle:

 Darsteller:

 

Sally Bowles

 Liza Minelli

Brian Roberts

 Michael York

Zeremonienmeister

 Joel Grey

Maximilian von Heune

 Helmut Griem

Fritz Wendel

 Fritz Wepper

Natalia Landauer

 Marisa Berenson

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