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Bestie
Mensch
Jacques
Lantier ist mit Leib und Seele Lokomotivführer. Er fährt auf der Strecke
Paris-Le Havre, seine Lok nennt er zärtlich "Lison". Der junge
Mann ist für sein Alter ein sehr ernster Mensch. Er leidet unter Depressionen
und unheimlichen Anfällen und führt das auf seine Herkunft aus einer
Familie von Trinkern zurück. Eines Tages wird in einem Zug, mit dem er
zur Arbeit fährt, ein reicher Gutsbesitzer ermordet. Der Mörder Roubaud,
Bahnhofsvorsteher in Le Havre, handelt aus Eifersucht. Lantier schöpft
Verdacht, behält das aber für sich, weil ihn Severine, die schöne
junge Frau des Mörders, fasziniert. Severine trifft sich fortan heimlich
mit ihm und wird seine Geliebte, vor allem aber will sie ihn überreden,
ihren Mann umzubringen, vor dem sie sich fürchtet. Sie ahnt nicht, was
sie damit für sich und Lantier heraufbeschwört…
Nach
dem Roman "Der Totschläger" von Emile Zola entstand ein beeindruckendes
Meisterwerk des poetischen Realismus der 30er. Jean Gabin zeigt sich hier einmal
mehr als brillanter Schauspieler.
Jean
Renoirs meisterhafte Verfilmung des Zola-Romans setzt andere Akzente als die
literarische Vorlage. Bei Zola bestimmt erbliche Belastung durch eine Generation
von Trinkern Lantiers Verhalten; im Film wird der Weg in die Katastrophe dagegen
psychologisch sorgfältig begründet. Jean Gabin wartet mit einer schauspielerischen
Glanzleistung auf; die Szenen auf der Lokomotive gehören zu den eindrucksvollsten
Passagen des Films, den eine glänzende Ensembleleistung und Curt Courants
hervorragende Kameraführung zu einem prallen Drama voller faszinierender
Alltagsbeobachtungen machen.
Dies
war übrigens die dritte Zusammenarbeit von Renoir und Gabin, vorher entstanden
die beiden Filme "Nachtasyl" (1936) und "Die große Illusion"
(1937). 1953 arbeiteten beide noch einmal in "French Can Can" zusammen.
1954 inszenierte Fritz Lang mit "Lebensgier" ein Remake von "Bestie
Mensch", blieb aber hinter dem Renoir-Film weit zurück.
Guido
Walter
Dieser
Text ist zuerst erschienen auf:
Bestie
Mensch
La
Bête humaine
97
Min.
Regie:
Jean Renoir
Drehbuch:
Jean Renoir nach dem Roman "Das Tier im Menschen" von Emile Zola
Musik:
Joseph Cosma
Kamera:
Curt Courant
Frankreich,
1938
Rolle:
Darsteller:
Jacques
Lantier
Jean
Gabin
Sévérine
Simone
Simon
Pecqueux
Julien
Carette
Roubaud
Fernand
Ledoux
Cabuche
Jean
Renoir
Victoire
Colette
Regis
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Jenny
Helia
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