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Alpträume
Mikolaj
Srebrny wohnt bei seinem Vater, einem pensionierten Lehrer, in ländlicher
Abgeschiedenheit im von Österreich besetzten polnischen Teil Galiziens
vor dem Ersten Weltkrieg. Der Eintritt ins Gymnasium macht einen Ortswechsel
von Wolkowice in die Kreisstadt notwendig. Er wohnt zunächst bei seinem
Onkel, einem Alkoholiker. Mikolajs Leben unterscheidet sich von nun an grundlegend
von dem seiner Kindheit. Der empfindsame Junge hat große Probleme, sich
mit seiner neuen Umgebung zu arrangieren. Der Tod des Vaters verstärkt
den Schock. Als der Onkel übersiedelt, verbleibt Mikolaj in der Obhut der
Großmutter. Neben militärischer Zucht, religiösem Fanatismus
und der Inhumanität der Lehrer muss er nun auch die emotionale Kälte
von Mutter und Großmutter ertragen. Während der Sommerferien lernt
er einen Jungen kennen, der ihm auf rüde Weise sexuelle Aufklärung
zuteil werden lässt. Die heimliche Beobachtung eines Liebesakts schockiert
ihn. Den einzigen Lichtblick bringt die Ankunft eines neuen Physiklehrers, der
die Zuneigung der Schüler mit aufklärerischen Ideen gewinnt. Das bleibt
der Schulleitung nicht lange verborgen…
ZMORY
basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emil Zegadlowicz, der 1935 publiziert
wurde. Das Buch war damals heftig umstritten, weil es das Bildungssystem scharf
kritisierte und gewagte Beschreibungen erotischer Szenen enthielt.
Eine
höchst eigenwillige Literaturverfilmung; treffend in der Darstellung der
gesellschaftlichen Verhältnisse im polnischen k.u.k. Galizien und in der
feinfühligen Beobachtung der Hauptfigur. (Lexikon des Internationalen Films,
Bd. 3, Reinbek 1995, S. 2004)
Es
gibt da Ähnlichkeiten zu DER JUNGE TÖRLESS, Anklänge, weil es
sich um das Milieu einer strengen Erziehungsanstalt handelt, in der ein lieber
Knabe ebenso Schwierigkeiten hat mit der Anpassung wie mit den Problemen der
Entwicklungsjahre.
(Ferdinand
Kastner in Luxemburger Wort, 1979)
Wojciech
Marczewski über seinen Film in Cannes 1979:
„Ich
wollte das Problem des Rechtes, sein eigenes Schicksal selbst zu bestimmen,
anschneiden, die menschliche Würde verteidigen. Und ich hoffe, dass sich
niemand vom historischen Aspekt meines Films zum Narren halten lässt.“
ZMORY
erhielt 1979 den OCIC-Preis in San Sebastian und den Spezialpreis der Jury in
Gdynia.
Guido
Walter
Dieser
Text ist zuerst erschienen in:
Alpträume(Gespenster)
Zmory
100
Min.
Regie:
Wojciech Marczewski
Drehbuch:
Pavel Hajny nach dem Roman von Emil Zegadlowicz
Musik:
Zygmunt Konieczny
Kamera:
Wieslaw Zdort
Polen,
1978
Rolle:
Darsteller:
Mikolaj
Srebrny
Piotr
Lysak
Mikolaj
als Kind
Tomasz
Hudziec
Großmutter
Hanna
Skarzanka
Mutter
Teresa
Marczewska
Vater
Bronislaw
Pawlik
Physiklehrer
Chwostek
Jan
Nowicki
Katechet
Michael
Pawlicki
Onkel
Janusz
Michalowski
Tante
Maria
Chwalibóg
Schuldirektor
Wiktor
Sadecki
Ptaszycki
Stanislaw
Igar
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