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Mariola Brillowska

„Moral, wir verachten dich“

 

In ihren Animationen pulst es. Die Bilder kopulieren. Mariola Brillowskas parallele Welt ist biologisch aktiv. Auf Empfindlichkeiten wird nicht Rücksicht genommen. Es geht gleich zur Sache. Man raucht bis zum Umfallen. Man treibt es miteinander, gern auch Sex mit Tieren. Grausam geht es zu, lustvoll, witzig und immer klar. Die Animationen sind von hypnotischer Schönheit. Die Brillowska ist hamburger off-Institution geworden. Die Performance-Reihe der „Pornokaraoke International“ (Kampnagel) ist als Kurzvideo dabei. Im Brillowska-Universum kommen Prolljungs und akademische Größen zusammen. Professorin Brillowska lehrt in Offenbach. Im Spielfilm „Katharina & Witt“ (1997) geht sie under cover in den Deichtorhallen den Machenschaften im Kunstbetrieb nach. Die jüngsten Kurzfilme verzichten auf Botschaft und Narration. Sie sind ganz Bild – und Musik (kiebig und genial: Felix Kubin). Kubin, ihr Trabant, wenn man dem Cover traut, erscheint im Musikvideo „Hotel Super Nova“ (2001) live. Wie kam er zur Super Lovska, der Frau seines Leben? Und wie erkundet „Bela“, Frucht ihrer Liebe und grade neuen Tage alt, die Produktionsstätte? Das Backblech wird mit Stanniol ausgelegt. Ab in den Ofen. Noch Fragen? Ein Blick auf Bela nach dem Backen. Er lacht. Kein Trauma also. Was auch dem DVD-Gucker zu wünschen ist.

 

Dietrich Kuhlbrodt

 

Dieser Text ist zuerst erschienen in der: Szene Hamburg 2/2007

 

Mariola Brillowska, 15 Kurzfilme, 4 Musikvideos, 1 Spielfilm, Deutschland 2007. 2 DVDs.  Nur für Erwachsene. Sprache: Deutsch. Untertitel: englisch. Länge: 185 Minuten. Extras: 3 real gedrehte Videos. PAL oder NTSC. Vertrieb: Raum für Projektion über Kurzfilmagentur Hamburg. 

 

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